Jedes Jahr, wenn das Wetter wärmer wird, werden Zecken zu einem großen Problem für Hundehalter. Je nach Region kann das Aufkommen sehr unterschiedlich sein, jedoch beschäftigt sich wohl jeder Hundehalter früher oder später mit der Frage, wie er Zecken effektiv von seinem Hund fernhalten kann.
Laufende Zecken absammeln, bereits festgesetzte entfernen
Am einfachsten und wirkungsvollsten ist nach wie vor das schlichte Absammeln der Zecken. Während und nach dem Spaziergang lassen sich so die meisten Tierchen bereits finden. Sollte eine Zecke dennoch einmal zubeißen, können Sie diese mit der Hand, einer Zeckenkarte*, einer Zeckenzange*, einem Zeckenhaken* oder einer Pinzette recht einfach entfernen. Ob Sie das Tier packen und drehen oder einfach daran ziehen ist grundsätzlich egal, da Zecken kein Gewinde an ihrem Saugorgan haben. Zumindest meine Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass die meisten Zecken leichter mitsamt Kopf zu entfernen sind, wenn sie herausgedreht werden.
Spot-Ons, Zeckenhalsbänder und Tabletten
Es gibt eine große Bandbreite verschiedener chemischer Mittel wie Spot-Ons, Zeckenhalsbänder und Tabletten, welche den Befall auf ein Minimum reduzieren beziehungsweise ganz eindämmen sollen. Die Wirkdauer und Dosierung der Präparate ist unterschiedlich und auf der Packung ausgewiesen, ebenso gegen welche anderen Schädlinge (Flöhe, Würmer und ähnliches) die Mittel helfen. Welche Mittel wirksam gegen einen Zeckenbefall sind, kann von Region zu Region unterschiedlich sein. Es scheinen sich Resistenzen bei den Zecken zu entwickeln, sodass manche Wirkstoffe in einer Region kaum bis gar nicht mehr wirksam sind. Aus diesem Grund kann es von Vorteil sein, regelmäßig das Präparat zu wechseln.
Wenn Katzen im Haushalt sind, sind Präparate mit dem Wirkstoff Permethrin tabu. Dieser ist giftig für Katzen und kann zum Tod führen. Da Spot-Ons durch die Haut aufgenommen werden, genügt bereits der Kontakt mit einem frisch behandelten Hund.
Inzwischen gibt es diverse Spot-Ons mit rein pflanzlichen, natürlichen Wirkstoffen. Diese nutzen verschiedene Kombinationen ätherischer Öle oder Extrakte (beispielsweise von der Kokosnuss), welche abschreckend auf Parasiten wie Zecken und Flöhe wirken sollen. Derartige Präparate sind online, im Fachhandel und manchmal auch beim Tierarzt erhältlich.
Pflanzliche Mittel zur Zeckenabwehr
Kokos, Schwarzkümmel und Knoblauch sind die bekanntesten und am weitesten verbreiteten, nicht chemischen Mittel zur Zeckenbekämpfung. Kokosöl wird dem Hund einfach ins Fell gerieben. Da es – anders, als der Name vermuten lässt – eine feste Konsistenz hat, bis es zwischen den Händen verrieben wird, ist es recht einfach anzuwenden. Schwarzkümmelöl erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit, wenn es um die Zeckenabwehr geht. Täglich ein paar Tropfen ins Fell und ein paar ins Futter sollen den Hund von Zecken und Flöhen befreien. Knoblauch ist ein ebenso bekanntes Hausmittel gegen Zecken und andere Parasiten wie Würmer. Anders als das Kokosöl, wird der Knoblauch in kleinen Mengen ins Futter gemischt. Angeblich soll er so auch Zecken abschrecken.
Bernsteinketten und Mineralsteine
Sowohl Bernsteinketten als auch Mineralsteine sollen Erfahrungsberichten zufolge wirksam gegen Zecken sein. Bernsteinketten werden dem Hund dauerhaft um den Hals gelegt. Der Bernstein soll sich durch die stete Reibung bei Bewegung elektrisch aufladen – und das soll die Zecken fern halten. Bei ungeschliffenen Steinen entstünde dabei außerdem feiner Abrieb, welcher sich als eine Art Schutzschicht über das Fell lege. Dieser habe einen harzigen Eigengeruch, der die Zecken verscheuche.
Bei den Mineralsteinen gibt es unterschiedliche Ansätze zur Anwendung. Häufig wird zur Verwendung von Rhodonit als Trommelstein und Amethyst (aus einer Druse, einem hohlen Gestein, stammend) geraten. Der Rhodonit soll in Leitungswasser gelegt werden, welches der Hund nach einer gewissen Einwirkzeit täglich zu trinken bekommt. Mithilfe des Amethysten soll der Rhodonit alle zwei bis drei Wochen erneut „aufgeladen“ werden.
Was kann ich tun, wenn der Kopf der Zecke beim Entfernen stecken bleibt?
Trotz aller Mühen kann es vorkommen, dass beim Entfernen der Zecke ihr Kopf in der Haut des Hundes stecken bleibt. Das ist aber zunächst kein Grund zur Panik. In den meisten Fällen kapselt sich der Kopf ab und der Körper stößt ihn nach wenigen Tagen ab. Die Stelle wird sich also leicht röten, dann bildet sich eine Kapsel (oder auch nur eine Kruste) und schließlich hat sich der Kopf so weit in Richtung Oberfläche bewegt, dass er mit der Kruste abfällt.
Am besten ist es daher, die Stelle erst einmal in Ruhe zu lassen. Sofern nicht wirklich ein greifbares Stück Zecke aus der Haut ragt, sodass man mit einer Pinzette arbeiten kann, wird man beim Versuch, den Kopf nachträglich zu entfernen, für noch mehr Schaden und Hautirritation sorgen. Zugsalbe kann helfen, den Prozess zu beschleunigen, ist aber wenig nützlich, wenn der Hund dadurch nur auf die Stelle aufmerksam wird und versucht, die Salbe abzulecken.
Sollte sich die Stelle allerdings stark röten, warm werden, eine Schwellung auftreten oder sonst etwas auf eine Infektion hindeuten, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich.
Hallo, kann ich auch ein Zeckenschutzmittel für Menschen am Hund verwenden?
Grüße
Huhu,
nein, bitte nicht. Es kommt auf das Mittel und der Wirkstoff und schließlich auch die Dosierung an, die pro Kilogramm Körpergewicht gerechnet wird. Daher bitte den Tierarzt vor der Verwendung fragen, auch wenn ich stark davon ausgehe, dass er pauschal nein sagen wird.
Liebe Grüße