Inzwischen ist eine sehr große Auswahl an Trockenfuttern erhältlich. Es gibt gebackenes Futter, Futter aus dem Extruder, halbfeuchte und kaltgepresste Sorten. Als besonders schonend für die Nährstoffe zubereitet gelten halbfeuchte und kaltgepresste Sorten. Die Extrudersorten genießen den schlechtesten Ruf. Das so behandelte Futter nimmt kaum noch Feuchtigkeit auf und kann dem Hund daher wie ein Stein im Magen liegen. Auch was die Zusammensetzung angeht ist die Auswahl sehr groß. Von eher normal wirkenden Sorten wie Rind, Geflügel oder Fisch bis hin zu Büffel, Strauß und Känguru – es wird fast alles im Trockenfutter verarbeitet.
Was muss in einem Trockenfutter drin sein?
Wenn Sie eine Sorte für Ihren Hund suchen, achten Sie darauf, dass das Futter ausführlich deklariert ist. Im besten Fall ist angegeben, wie viel Prozent von welchem Tier und davon welche Teile das Futter enthält. Also beispielsweise: Rind (30% Leber, 20% Lunge). Achten Sie darauf, dass der Innereienanteil nicht zu hoch ist. Was andere Bestandteile wie Kräuter angeht, scheiden sich die Geister, ob diese überhaupt enthalten sein sollten.
Dann gibt es noch die analytischen Bestandteile und die Nährstoffe. Hier gibt es Richtwerte, wie viel wovon in einem Alleinfuttermittel für einen ausgewachsenen Hund mit normaler Aktivität enthalten sein sollte.
- Rohprotein: > 18%
- Rohfett: > 5%
- Rohfaser: > 1%
- Rohasche: < 10%
- Feuchtigkeit: < 12%
- Kalzium: 0,8-1,2g
- Phosphor: 0,6-0,9g
- Natrium: 0,4-0,6g
- Vitamin A: 850-1700 IE
- Vitamin D: 85-170 IE
- Vitamin E: 8mg
IE bezeichnet eine internationale Maßeinheit für Mengen. Die Gramm- und Milligrammangaben gelten für 100 Gramm Trockenfutter. Die Prozentangaben beziehen sich auf ein Trockenfutter mit einem durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt von etwa zehn Prozent.
Wie vergleiche ich das mit Nassfutter?
Am Futterregal im Tierladen wird Ihnen schnell auffallen, dass sich Trockenfutter und Nassfutter von den analytischen Bestandteilen her stark unterscheiden. Die Zahlen beim Nassfutter sind wesentlich geringer. Das liegt am höheren Feuchtigkeitsgehalt. Das führt dazu, dass Sie Nass- und Trockenfutter nicht direkt vergleichen können. Zum Glück gibt es eine einfache Möglichkeit zum Umrechnen.
Berechnen Sie zuerst die Trockensubstanz beider Futtersorten, die Sie vergleichen wollen. Die Trockensubstanz entspricht dem, was nach Abzug des Feuchtigkeitsgehaltes in Prozent noch übrig bleibt. Also: 100 – Feuchtigkeitsgehalt = Trockensubstanz in Prozent.
Dann nehmen Sie sich den Wert, den Sie vergleichen wollen. Setzen Sie nun folgende Rechnung an: zu vergleichende Angabe im Nassfutter*Trockensubstanz des Trockenfutters/Trockensubstanz des Nassfutters = Prozentwert des Nassfutters bei 90% Trockensubstanz. Das Ergebnis ist der Wert, den das Nassfutter bei selber Trockensubstanz wie das Trockenfutter hätte.
Und so sieht das in der Praxis aus: Nehmen wir ein Trockenfutter mit 8% Feuchtigkeit und 25% Rohprotein sowie ein Nassfutter mit 78% Feuchtigkeit und 8% Rohprotein:
Berechnen der Trockensubstanz: Trockenfutter: 100 – 8 = 92%; Nassfutter: 100 – 78 = 22%
Dann fügen Sie die zu vergleichenden Werte in obige Gleichung ein: (8*92) / 22 = 33,45%
Und fertig. Der Vergleich zeigt: Das Nassfutter enthält sogar mehr Rohprotein als das Trockenfutter in unserem Beispiel.
Hallo
Ich habe eine Frage:
Was ist besser für den Hund , Trockenfutter oder nassfutter ?
Und soll mehr Getreide oder Fleisch enthalten sein ?
Ganz liebe Grüße 🙂
Hallo Bella,
bei Trocken- oder Nassfutter scheiden sich die Geister. Da würde ich dir empfehlen, ein Thema in unserem Forum zu eröffnen, um möglichst unterschiedliche Meinungen zu bekommen.
Was deine zweite Frage angeht: Definitiv mehr Fleisch. Getreide meiden viele Hundebesitzer gänzlich. Beim Barfen verzichten die meisten ebenfalls ganz darauf. Es wird meistens als billiger Füllstoff in Hundefutter verwendet, bringt dem Hund aber nicht wirklich einen Mehrwert. Theoretisch können Hunde entsprechend bearbeitetes Getreide verdauen, aber sie brauchen es in ihrer Ernährung nicht. Es steht zudem in Verdacht, Allergien auszulösen und Entzündungen zu fördern. Bei vielen Hunden vergrößert es die Kotmenge und sorgt für Blähungen.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Liebe Grüße zurück.
Hunde sollten grundsätzlich kein Fertigfutter bekommen da es ihnen schadet.
Hallo,
wie meinen Sie das?
Es gibt durchaus ausgewogenes Fertigfutter, das man getrost seinem Hund füttern kann. Man sollte nur darauf achten, was drin ist, und beobachten, wie es der Hund verträgt. Natürlich sollte es auch ein angemessenes Futter sein, wenn es bspw. um Aktivität und Alter des Hundes geht.
Viele Grüße
Hallo,
ich hätte eine Frage zur Fütterung: soll der Hund gleichzeitig bzw. sogar kurz vor der Gabe von Trockenfutter Wasser aufnehmen? Beeinflusst dies den ph- Wert der Magensäure, die dann evtl. das Futter nicht mehr gut genug abbauen kann?
Hallo Monika,
Trockenfutter (egal ob halbfeucht oder nicht) verliert bei der Herstellung sehr viel Flüssigkeit. Die meisten Hunde entwickeln daher beim Fressen von Trockenfutter einen gesunden Durst. Ähnlich, als würde man als Mensch Müsli ohne Milch essen. Es geht, aber es schmeckt doch recht trocken und man hat das Bedürfnis, danach zu trinken.
Wenn Wasser und Futter nun aufeinander treffen, quillt das Futter auf. Falls Sie das noch nie gesehen haben, legen Sie am besten mal einen Brocken vom Trockenfutter in ein Schüsselchen mit Wasser und warten ab. Der Brocken wird zwei bis drei Mal so groß werden. Er wird dadurch aber auch weicher. Ähnlich der Getreidefütterung hilft das Aufquellen bei der Verdauung. Denn Hunde speicheln ihr Futter nicht ein und kauen es meistens auch nicht. Das heißt, der Trockenfutterbrocken kommt ziehmlich genau in Originalgröße und Originalform im Magen an. Trinkt der Hund nichts, muss entsprechend viel Magensaft produziert werden, um den Trockenfutterklumpen aufzuweichen. Extruderfutter wird aufgrund dieses Prozesses gerne kritisiert, denn es quillt nicht.
Um also auf die Frage nach dem Wasser zu antworten: Nein, es schadet nicht, wenn der Hund bei der Aufnahme von Trockenfutter gleichzeitig Wasser zu sich nimmt. Insgesamt betrachtet wird er auf den Tag verteilt auch mehr trinken als ein Hund, der ausschließlich Nassfutter oder Barf zu sich nimmt – und das ist auch gut so. Nicht umsonst wird bei Katzen von der Trockenfutterfütterung abgeraten, denn diese erhöht den Wasserbedarf. Trinkt die Katze dennoch zu wenig, kann das auf lange Sicht Nierenschäden begünstigen. Beim Hund kommt dies seltener vor, da die Nieren der Wüstentiere empfindlicher reagieren als die des Hundes, dennoch macht es deutlich, dass die Aufnahme von Wasser nicht nur »in Ordnung«, sondern eigentlich notwendig ist. Daher sollte auch den ganzen Tag frisches Wasser zur freien Verfügung für den Hund bereit stehen.
Was den pH-Wert anbelangt, so dürfte die Aufnahme von Wasser diesen nicht beeinflussen. Der Körper regelt die Zufuhr von Verdauungssäften und den pH-Wert in Abhängigkeit vom aufgenommenen Futter. Je nach schwere der Verdaulichkeit wird mit dem Magensekret eine entsprechende Menge Salzsäure eingeleitet, welche die erste Verdauungswirkung entfaltet. Der pH-Wert kann hierbei auf zwei oder drei sinken. Und wiederum in Abhängigkeit von der Menge an eingeleiteter Salzsäure wird anschließend im Zwölffingerdarm Pankreassaft zur Neutralisierung eingeleitet. Zwischen den Mahlzeiten ist der pH-Wert im Magen nahezu neutral. Sprich: Der Wert passt sich an, je nachdem, ob etwas gefütter wird und was gefüttert wird. Wasser könnte lediglich »verdünnend« wirken, allerdings wird es sich kaum mit dem schleimigen Sekret verbinden können, ähnlich wie bei Öl und Wasser.
Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten. Ich würde diesen Kommentar in den nächsten Tagen zum Trockenfutter-Artikel verschieben, wo er thematisch besser aufgehoben ist. Wenn Sie noch weitere Fragen haben, können Sie auch gerne das Vitaler-Hund-Forum.de besuchen.
Liebe Grüße
Vitaler Hund