Die Dekla­ra­tion von Fer­tig­fut­ter unter­liegt EU-weiten Vor­schrif­ten. Die Her­stel­ler sind ver­pflich­tet, die Zusam­men­set­zung ihres Hun­defut­ters auf der Packung anzu­ge­ben (neben anderen Angaben wie der Her­stel­ler­firma und einer Kon­takt­adresse). Nor­ma­ler Weise wird in Zusam­men­set­zung, tech­no­lo­gi­sche Zusatz­stoffe, zoo­tech­ni­sche Zusatz­stoffe, ernäh­rungs­phy­sio­lo­gi­sche Zusatz­stoffe, sen­so­ri­sche Zusatz­stoffe, Kok­zidio­sta­tika und His­to­mo­no­sta­tika sowie ana­ly­ti­sche Bestand­teile unter­teilt. Die Ver­wen­dung von Zusatz­stof­fen unter­liegt der EU-Ver­ord­nung (EG) Nr. 1831/2003. Es bedarf einer Zulas­sung zur Ver­wen­dung aller Zusatz­stoffe durch die EU-Kom­mis­sion.

Was bedeutet Zusammensetzung?

Unter Zusam­men­set­zung werden die im Futter ent­hal­te­nen Lebens­mit­tel sowie Mine­ral­stoff­mi­schun­gen ange­ge­ben. Also beispielsweise Fleisch und Gemüse. Die Dekla­ra­tion erfolgt immer in abstei­gen­der Rei­hen­folge. Das heißt, die Kom­po­nente, von der pro­zen­tual gesehen das meiste ent­hal­ten ist, steht ganz am Anfang der Liste. Dabei ist zu beach­ten, ob sich die Angaben auf die Roh­masse oder die Tro­cken­masse bezie­hen. Die Roh­masse ist die Masse an Kom­po­nen­ten vor der Ver­ar­bei­tung, die Tro­cken­masse bezieht sich auf das Futter nach der Ver­ar­bei­tung. Werden die Angaben auf die Tro­cken­masse bezogen, kann es vor­kom­men, dass Fleisch weiter hinten in der Liste auf­taucht, da es beim Verarbeiten mehr Flüs­sig­keit ver­liert als zum Bei­spiel Getreide. Ob sich ein Hersteller auf die Roh­masse oder die Tro­cken­masse bezieht, ist leider meist nicht ange­ge­ben. Um das in Erfahrung zu bringen, müssen Sie also den Hersteller kontaktieren.


Außer­dem kann offen oder geschlos­sen dekla­riert werden. Das heißt, ent­we­der mit „Fleisch, Gemüse“ oder mit „Fleisch (65% Rind), Fleisch­brühe, Karotte, Zuc­chini“. Die erste Dekla­ra­tion ist die geschlos­sene. Es werden nur die Fut­ter­mit­tel­grup­pen angegeben. Die zweite Deklaration ist die offene. Es sind auch die Ein­zel­kom­po­nen­ten angegeben. Das Her­stel­lungs­land kann unter Umstän­den auch eine Rolle spielen, beson­ders wenn es außer­halb der EU liegt. Denn jedes Land sowie die EU legen eigene Vor­schrif­ten für die Dekla­ra­tion fest. Mit­un­ter ent­schei­dend für Fut­ter­mit­tel aus den EU-Mit­glieds­staa­ten ist der „Leit­fa­den zur Kenn­zeich­nung von Ein­zel­fut­ter­mit­teln und Misch­fut­ter­mit­teln“ vom Bun­des­mi­nis­te­rium für Ernäh­rung, Land­wirt­schaft und Ver­brau­cher­schutz sowie dem Bun­des­amt für Ver­brau­cher­schutz und Lebens­mit­tel­si­cher­heit, Stand 24.04.2012. Er dient aller­dings nur zur Ori­en­tie­rung und ist keine feste Vor­schrift. Der Leit­fa­den basiert auf der „Ver­ord­nung (EG) Nr. 767/2009 des euro­päi­schen Par­la­ments und des Rates über das Inver­kehr­brin­gen und die Ver­wen­dung von Fut­ter­mit­teln“ vom 13. Juli 2009.

Fol­gende Bezeich­nun­gen für tierische Nahrungsquellen sind häufig unter „Zusam­men­set­zung“ zu finden:

  • (fri­sches) Fleisch (ent­we­der nur als Fleisch oder auch Huhn, Rind etc.): bezeich­net fri­sches oder ent­spre­chend haltbar gemach­tes Fleisch warm­blü­ti­ger Land­tiere, wie es in der Roh­masse zuge­ge­ben wird. Durch den hohen Flüs­sig­keits­ver­lust bei der Ver­ar­bei­tung sinkt der hier mög­li­cher Weise ange­ge­bene Pro­zent­wert in der Tro­cken­masse stark.
  • Fleisch (min. X% von Y): bezeich­net fri­sches oder ent­spre­chend haltbar gemach­tes Fleisch, wie es in der Roh­masse zuge­ge­ben wird. Die min. X% geben den Min­dest­an­teil von Fleisch des Tieres X an. Damit eine Sorte nach einem Tier benannt werden darf, müssen mindestens 4 Prozent Fleisch von diesem Tier enthalten sein.
  • Fleisch­mehl: Mehl vom Fleisch. Es hat den Vorteil, dass es bei der Ver­ar­bei­tung kaum noch Flüs­sig­keit ver­liert. Es gibt also kaum Unterschiede zwischen Roh- und Trockenmasse.
  • (Geflügel)Protein (getrocknet)/Tierisches Eiweiß (hydro­ly­siert): bezeich­net das reine Protein des Flei­sches, aber ohne das Fleisch selbst.
  • Tie­ri­sche Nebenerzeugnisse/Fleischnebenerzeugnisse: bezeich­net im Prinzip alles, was vom Tier stammt, aber kein reines Fleisch ist. Bspw. Innereien, Knochen und Fell.
  • Fisch und Fisch­ne­ben­er­zeug­nisse: frische oder haltbar gemachte Fisch­erzeug­nisse jeder Art sowie die Neben­er­zeug­nisse aus ihrer Ver­ar­bei­tung.
  • Milch und Mol­ke­rei­er­zeug­nisse: frische oder haltbar gemachte Milch­er­zeug­nisse jeder Art sowie die Neben­er­zeug­nisse aus ihrer Ver­ar­bei­tung.
  • Ei und Eier­er­zeug­nisse: frische oder haltbar gemachte Eier­er­zeug­nisse jeder Art sowie die Neben­er­zeug­nisse aus ihrer Ver­ar­bei­tung.

Fol­gende Bezeich­nun­gen für pflanzliche Nahrungsquellen sind häufig unter „Zusam­men­set­zung“ zu finden:

  • Öle und Fette: alle tie­ri­schen sowie pflanz­li­chen Öle und Fette, die für die Hun­de­nah­rung zuge­las­sen sind.
  • Getreide: geschlos­sene Dekla­ra­ti­ons­weise, kann jede Getrei­de­sorte in jeder Form meinen.
  • Mais/Reis/Gerste/Weizen u.ä.: offene Dekla­ra­ti­ons­weise von Getreide.
  • Mais­kle­ber: wird als Bin­de­mit­tel für die Roh­masse ver­wen­det, reiner Bal­last­stoff.
  • Rüben(trocken)schnitzel/Rübenmelasse(schnitzel): fällt bei der Her­stel­lung von Zucker aus Zucker­rü­ben ab, fun­giert als Bin­de­mit­tel für die Roh­masse. Liefert Vitamine, enthält Zucker.
  • Pflanz­li­che Neben­er­zeug­nisse: Reste der Pflan­zen­ver­wer­tung, alles, was nicht direkt das Korn oder die Frucht der Pflanze ist.
  • Pflanz­li­che Eiweiß­ex­trakte: pflanz­li­che Erzeug­nisse mit min­des­tens 50% Roh­pro­tein (in der Tro­cken­masse), kann künst­lich ange­rei­chert oder umstruk­tu­riert sein.
  • Inulin und Ligno­zel­lu­lose: gehören zu den pflanz­li­chen Neben­er­zeug­nis­sen. Nahezu unverdaulich, können aber posi­ti­ven Effekt auf die Ver­dau­ung haben. Steigern den Rohfasergehalt im Futter, senken ab einer gewissen Menge die Verdaulichkeit. Der Hund kann mehr von so einem Futter fressen, ohne dick zu werden. Wird deswegen gerne in Diät­fut­ter­mit­teln ein­ge­setzt.
  • FOS/MOS und andere: ver­schie­dene Zucker­ver­bin­dun­gen, werden als Nah­rungs­er­gän­zung bei­ge­mischt. Beson­ders FOS (Fruc­too­li­gosac­charide) und MOS (Mann­a­noli­gosac­charide) sollen eine posi­tive Wirkung auf den Bak­te­ri­en­be­satz im Darm haben.

Zu diesen Kom­po­nen­ten können noch ver­schie­dene Gemü­se­sor­ten, Kräuter und andere Lebens­mit­tel hinzu kommen. Hier gibt es keine Beson­der­hei­ten in der Dekla­ra­tion. Steht auf einem Futter „Löwen­zahn“, dann ist auch einfach Löwen­zahn ent­hal­ten.

Was sind technologische Zusatzstoffe?

Hierbei handelt es sich gemäß der EU-Ver­ord­nung (EG) Nr. 1831/2003 um Stoffe, die Fut­ter­mit­teln aus tech­no­lo­gi­schen Gründen zuge­setzt werden. Hierzu zählen vor allem Kon­ser­vie­rungs- und Anti­oxi­da­ti­ons­mit­tel, die das Futter vor dem Ver­der­ben schüt­zen sollen.

Was sind zootechnische Zusatzstoffe?

Hier­un­ter werden alle Zusatz­stoffe zusam­men­ge­fasst, die die Leis­tung des Hundes beein­flus­sen sollen. Das bezieht sich weniger auf sport­li­che Leis­tun­gen als auf normale, kör­per­li­che Vor­gänge. Es werden zum Bei­spiel Enzyme zur För­de­rung der Ver­dau­lich­keit des Futters zuge­setzt, teil­weise auch Sta­bi­li­sa­to­ren für die Darm­flora in Form von Mikro­or­ga­nis­men.

Was sind ernährungsphysiologische Zusatzstoffe?

Diese Zusatz­stoffe dienen dem Aus­gleich von Mine­ral­stoff- und Vit­amin­be­darf in einem Futter. Das heißt, sie werden ins Futter gemischt, um die Bedarfs­de­ckung mit den ein­zel­nen Nähr­stof­fen zu sichern. Vor­wie­gend sind in dieser Kate­go­rie Vit­amine (A, E u.a.) und Mine­ral­stoffe (Kalzium, Phos­phor u.a.) zu finden, aber auch Ami­no­säu­ren. Hin und wieder wird auch noch Mena­dion ver­wen­det. Das künst­li­che Vitamin K – auch Vitamin K3 genannt – ist inzwi­schen in Lebens­mit­teln für den mensch­li­chen Verzehr ver­bo­ten, darf aber in Tier­fut­ter noch ver­wen­det werden. Da es in Ver­dacht steht, ver­schie­dene Krank­hei­ten aus­zu­lö­sen, sollte seine Ver­wen­dung beim Her­stel­ler erfragt werden. Wird es einzeln zuge­führt muss es zwar dekla­riert werden, aller­dings nicht, wenn es Bestand­teil einer grö­ße­ren Vit­amin­mi­schung ist, die nur als Vit­amin­mi­schung auf­ge­führt wird.

Was sind sensorische Zusatzstoffe?

Bei sen­so­ri­schen Zusatz­stof­fen handelt es sich gemäß der Ver­ord­nung (EG) Nr. 1831/2003 um Stoffe, welche die opti­schen Eigen­schaf­ten des Futters ver­än­dern oder es für die anderen Sinne des Hundes schmack­haf­ter machen. Hier­un­ter fallen also Farb- und Aro­ma­stoffe, die das Futter für den Hund attrak­ti­ver machen sollen. Zusätz­lich zielt das Ein­fär­ben des Futters auch auf den Hun­de­hal­ter als Käufer ab – das Futter soll dadurch nach etwas Besonderem aus­se­hen. Hier­un­ter fallen beson­ders die mit E-Nummer gekenn­zeich­ne­ten Emul­ga­to­ren wie zum Bei­spiel E 127 (Ery­thro­sin), ein rosa­ro­ter Lebens­mit­tel­farb­stoff, oder E 951 (Aspar­tam), der als Süßungs­mit­tel ver­wen­det wird.

Was sind Kokzidiostatika und Histomonostatika?

Bei diesen beiden Stoff­grup­pen handelt es sich um Medi­ka­mente, die Ein­zel­ler abtöten und somit eine Infek­tion des Hundes mit diesen ver­hin­dern sollen. Sie werden dem Hun­de­fut­ter nicht direkt zuge­setzt, sondern dem für Hühner, Puten und Mast­ka­nin­chen. Über die Ver­wen­dung dieser Tiere im Hun­de­fut­ter werden Rest­ge­halte der Medi­ka­mente ins Hun­de­fut­ter ver­schleppt. In der EU-Richt­li­nie 2009/8/EG sind Höchst­werte für diese Ver­schlep­pung für jedes zuge­las­sene Medi­ka­ment fest­ge­schrie­ben. In einem Tro­cken­fut­ter mit 12% Feuch­tig­keit dürfen pro Kilo­gramm Futter zwi­schen 0,03 und 3,75mg der ein­zel­nen Kok­zidio­s­tika bezie­hungs­weise His­to­mo­no­sta­tika ent­hal­ten sein. Bei diesen Stoffen handelt es sich im Ein­zel­nen um Lasa­lo­cid Natrium (3,75mg), Narasin (2,1mg), Sali­no­my­cin Natrium (2,1mg), Monen­sin Natrium (3,75mg), Sem­duramicin Natrium (0,75mg), Maduramicin Ammo­nium Alpha (0,15mg), Robeni­din Hydroch­lo­rid (2,1mg), Deco­qui­nat (1,2mg), Halo­fu­gi­non-Hydro­bro­mid (0,09mg), Nicar­ba­zin (1,5mg) und Dic­la­zu­ril (0,03mg). Der Wert in Klam­mern gibt jeweils den zuge­las­se­nen Höchst­wert in einem Hun­de­tro­cken­fut­ter mit 12% Feuch­tig­keit an.

Was sind analytische Bestandteile?

Unter diesem Punkt werden die genauen Nähr­werte des Futters auf­ge­lis­tet. Im Minimum sind dies Energie, Roh­pro­tein, Rohfett, Roh­fa­ser, Roha­sche, Feuch­tig­keit, Kalzium und Phos­phor. Manche Her­stel­ler geben zusätz­lich die Ein­zel­werte für alle Vit­amine und Mine­ral­stoffe, wenn nicht auf der Packung, dann zumin­dest auf ihrer Inter­net­seite.

  • Energie: gibt den Brenn­wert des Futters an, ver­al­tet in der Einheit Kalo­rien (cal), ansons­ten in Joule (J), Kilo­joule (kJ) oder Mega­joule (MJ).
  • Roh­pro­tein: wird anhand des Stick­stoff­ge­hal­tes im Futter ermit­telt (Pro­te­ine sind stick­stoff­hal­tige Ver­bin­dun­gen), wodurch unge­wollt auch andere stick­stoff­hal­tige Ver­bin­dun­gen in diesen Wert hinein fallen.
  • Rohfett: fasst alle Inhalts­stoffe zusam­men, die in Petrol­äther löslich sind. In der Analyse werden neben reinen Fetten (Tri­gly­ze­riden) auch Lipoide, Wachse, Fett­säu­ren und fett­lös­li­che Vit­amine erfasst.
  • Roh­fa­ser: die in Säure und Lauge unlös­li­chen, orga­ni­schen Bestand­teile eines Futters, die vom Hund nicht verdaut werden können und der Ver­dau­ungs­för­de­rung dienen. Es handelt sich vor­wie­gend um pflanz­li­che Bestand­teile wie Lignin, Zel­lu­lose und Hemi­zel­lu­lose.
  • Roha­sche: fällt beim Backen des Futters im Ofen als Rest­sub­stanz ab. Sie ist mine­ral­stoff­hal­tig und wird daher dem Futter (auch Nass­fut­ter) wieder zuge­führt. Da sie aber auch unver­wert­bare Abfall­pro­dukte (Sili­kate) enthält, sollte ihr Anteil im Fer­tig­fut­ter nicht mehr als 10% bei Tro­cken­fut­ter und nicht mehr als 2% bei Nass­fut­ter ent­hal­ten.
  • Feuch­tig­keit: der Rest an Feuch­tig­keit, der in einem Futter nach der Ver­ar­bei­tung noch ent­hal­ten ist. Durch Abzug der Feuch­tig­keit vom Wert 100 erhält man die Tro­cken­sub­stanz eines Futters in Prozent, auf welche sich die anderen Pro­zent­an­ga­ben bezie­hen.

Wie hoch diese Werte sein sollten, hängt vom Futter und vom Hund ab, der es fressen wird. Für ausgewachsene Hunde mit normaler Aktivität gibt es für Trockenfutter und für Nassfutter allgemeine Richtwerte, an denen Sie sich orientieren können.