Wenn Hundehalter umziehen, müssen sie sich nicht nur mit dem üblichen Umzugsstress befassen. Sie müssen auch den eigenen Hund umziehen und manchmal umgewöhnen. Bei manchen ist das mit dem Hinstellen des Körbchens in die neue Wohnung schon erledigt. Andere gewöhnen sich schwieriger. Ich selbst bin erst vor Kurzem mit meinem Hund umgezogen, der sich eher mittelprächtig auf Veränderungen einstellt. Deswegen hier ein paar Tipps von der Ummeldung bis zur Umgewöhnung.

Was muss ich alles erledigen, wenn ich mit meinem Hund umziehe?

Wer mit seinem Hund den Wohnsitz wechselt, sollte zuallererst an die Formalien denken. Das umfasst im Grunde alles, was man auch bedenken muss, wenn man sich einen neuen Hund anschafft. Hier eine kleine Checkliste:


  • Meldung bei TASSO/Findefix
  • Meldung bei der Gemeinde/Hundesteuer
  • Mitteilung an Tierhalterhaftpflicht und wenn vorhanden an andere Versicherungen
  • Eventuell Mitteilung an Züchter/Tierschutzverein, wenn noch Kontakt besteht
  • Mitteilung an den Tierarzt
  • Gegebenenfalls Mitteilung an Hundeschule/Hundetrainer/Hundesportverein
  • Gegebenenfalls Mitteilung an Hundesitter/Hundepension
  • Bei entsprechenden Rassen: Steht mein Hund auf einer Rasseliste?
  • Welche Bestimmungen gelten für Hunde in der neuen Kommune (bspw. Leinenpflicht, Hundeführerschein etc.)?

Am besten hinterlässt man bei allen nicht nur die neue Adresse, sondern auch gleich die (vermutlich) neue Telefonnummer.

Was mache ich mit meinem Hund während dem Umzug?

Je nachdem, wie lange der Umzug dauert und wie er verläuft, bedeutet er ganz schön viel und langanhaltenden Stress. Je nachdem, wie stressempfindlich der Hund ist, sollte man schauen, dass er möglichst seine Routine beibehält. Je nach Umzugssituation kann es auch besser sein, den Hund bei einem Bekannten in Betreuung zu geben, um ihn beim großen hin und her räumen aus dem Weg zu haben. Oft fallen dabei Schrauben und Nägel runter, wer streichen muss hat frische Farbe an den Wänden, es steht Giftiges wie Kleber oder Reiniger herum und die Haustüren stehen öfter mal offen. Es ist vollkommen menschlich, den Hund in dieser Situation nicht immer im Blick haben zu können. Oder es bedeutet zusätzlichen Stress, immer ein Auge auf ihn haben zu müssen. Wer also befürchtet, der Hund könnte ein zusätzlicher Stressfaktor sein, sollte über eine Umzugsbetreuung nachdenken. 

Wann lasse ich den Hund das erste Mal in die neue Wohnung?

Ich persönlich habe meinen Hund erst am Ende des ersten Umzugstages in die neue Wohnung mitgenommen. Er tut sich wie erwähnt schwer mit Neuem und eine fast leere Wohnung, in der er jetzt schlafen sollte, kam ihm schon komisch vor. Denn auch wenn wir viel geschafft haben, nach Tag eins stand einfach noch nicht viel. Wichtig ist aus meiner Sicht, dass ein Körbchen oder Decke da sind, die der Hund kennt, und natürlich seine Schüssel. 

Wenn der Hund dann in die neue Wohnung darf, sollte die natürlich hundesicher sein. Es sollten also keine offenen Farbeimer rumstehen oder Reinigungsmittel zugänglich für den Vierbeiner sein. Am besten kann sich der Hund gefahrlos frei bewegen und die Wohnung auf eigene Faust erkunden. Dabei bleibt man am besten im Hintergrund, aber trotzdem in seiner Nähe, sollte er unsicher sein. Besteht extreme Unsicherheit oder Angst, wäre vielleicht angeraten, mit einem Hundetrainer das erste Mal in die Wohnung zu gehen. So dürfte weitestgehend sicher sein, dass der Hund nicht gleich eine negative Erfahrung macht. Wichtig ist außerdem, sich genug Zeit für dieses erste Betreten mit Hund zu nehmen, egal wie stressig der Umzug ist. Es dauert nicht lange, aber hier sollte man wirklich bei der Sache sein. 

Es gibt natürlich auch den total unkomplizierten Schlag Hund, der in die neue Wohnung geht, einmal in jeden Raum schnuppert, sein Körbchen ausmacht, sich hinlegt und zufrieden ist. Bei anderen Hunden kann man sich durchaus darauf einstellen, das Körbchen noch ein paar Mal zu verrücken, bis der Vierbeiner zufrieden ist und sich heimisch fühlt.

Wie erleichtere ich meinem Hund die Gewöhnung an eine neue Wohnung?

Bei manchen dürfte die Eingewöhnung etwas dauern. Wichtig ist hier vor allem eines: Routine. Nicht jeder hat einen festen Tagesablauf, aber gewisse feste Elemente dürfte jeder haben. Für den Hund sind dabei nicht nur Dinge wichtig, die ihn selbst betreffen. Beispiele sind Spaziergänge und Fütterungen. Es geht auch um Dinge, die man selbst tut. Zusammen zu Abend essen, auf dem Sofa sitzen, in einem bestimmten zeitlichen Rahmen ins Bett gehen. In den ersten Tagen wird das nicht immer machbar sein. Trotzdem: Irgendwann ist es auch für uns Menschen wichtig, anzukommen, Ruhe zu finden und sich einzuleben. Je nach Charakter des Hundes geht das schneller oder langsamer.

Wichtig finde ich zudem, dass der Hund Nähe zu seinem Menschen hat. Das gilt tagsüber und bei Nacht. Direkt im Bett schlafen muss er natürlich nicht. Aber die meisten Hunde fühlen sich wohler, wenn sie vor allem in den ersten Tagen stets zu ihren Menschen könnten, wenn sie denn wollten. Im Grunde bedeutet das Schlafen bei offener Schlafzimmertür. Man sollte sich auch darauf einstellen, dass der Hund zumindest in den ersten Tagen nicht alleine bleiben kann. Selbst wenn er zuvor keine Probleme damit hatte, kann ihn eine neue Umgebung so verunsichern, dass das Alleinsein neu trainiert werden muss.

Was tun, wenn mein Hund in der neuen Wohnung Angst hat?

Ich dachte nicht, dass ich mir darüber Gedanken würde machen müssen. Falsch gedacht. Mein Hund lief von Tag eins an eine Treppe in der Wohnung nicht runter. Da heißt es einerseits, den Hund ankommen lassen, andererseits gleich die richtigen Reize geben. Ich habe in meinem Fall mit einer Leckerli-Spur gearbeitet, sodass er selbst entscheiden konnte, wann er sich an die Treppe wagt, für jeden Schritt vor aber gleich eine Belohnung bekam.

Anderen Hundehaltern kann ich nur raten, solche Dinge zügig, aber ohne Druck anzugehen. Nichts wäre ärgerlicher, als ein unangenehmes oder falsches Verhalten, das sich im Umzugstrubel festigt und bis alle Kartons ausgepackt sind zu einem großen Problem herangewachsen ist. Hier kann es nicht schaden, einen Hundetrainer zu Rate zu ziehen. Dann klappt es hoffentlich zügig mit dem Eingewöhnen im neuen Zuhause!