Die Prey-Methode oder auch „Prey model raw“ basiert – stärker als Barf – auf der Idee, den Hund mit einem voll­stän­di­gen Beu­te­tier zu ernäh­ren. Daher auch der Name „Prey“, was der eng­li­sche Begriff für Beute(tier) ist. Die Idee hierzu geht auf die Vorfahren des Hundes zurück: Wildhunde und Wölfe. In freier Wildbahn erlegen und fressen sie ganze Beutetiere – also ist dies dem Prey-Modell zufolge auch die richtige Ernährung für den heutigen Haushund.

Ein Beutetier setzt sich schätzungsweise aus 80 bis 85% Mus­kel­flei­sch und anderen Kör­per­tei­len wie Haut, Federn und Fell, 10 bis 15% fress­ba­ren Knochen und 5 bis 10% Inne­reien (davon etwa die Hälfte Leber) zusammen. Diese Zusammensetzung gilt nach dem Prey-Modell als ausgewogen und bedarfsdeckend für einen Hund. Weitere Beigaben wie Obst oder Gemüse gibt es – anders als beim Barfen – nicht. Die Tages­ge­samt­ra­tion hingegen wird ebenfalls mit 2 bis 3% des Kör­per­ge­wichts berech­net.


Das echte Prey-Modell und Franken-Prey

Da einem echten Beutetier nunmal nichts näher kommt als ein echtes Beutetier wäre die beste Lösung in der Prey-Fütterung, wenn der Hund auch tatsächlich ein ganzes Beutetier mit Federn und Fell zu Fressen bekommt. Eine ganze Kuh steht hierbei natürlich nicht zur Debatte, aber Kaninchen und Hühner werden hin und wieder im Ganzen angeboten. Wer Glück hat, hat beim Kauf des Beutetieres die Wahl: geputzt und ausgenommen oder wirklich an einem Stück. Bevorzugt wird beim Prey-Modell immer die tatsächliche Fütterung „mit Haut und Knochen – und Fell“.

Sollten keine ganzen Fut­ter­tiere ver­füg­bar sein, wird bei der Prey-Fütterung auf mög­lichst große Stücke von Fleisch und Knochen zurück­ge­grif­fen. Diese sollen die Reiß­funk­tion der Zähne so gut wie möglich bean­spru­chen und die natür­li­che Fress­art des Beu­te­ Zer­le­gens simu­lie­ren. Dieses „Zusam­men­stü­ckeln“ des Beu­te­tiers wird auch „Franken-Prey“ (nach dem bekann­ten Doktor Fran­ken­stein und seinem Monster) genannt. Nicht im Napf landen nur nicht zer­leg­bare Knochen und die hin­te­ren Teile des Ver­dau­ungs­trak­tes (zum Bei­spiel Lab­ma­gen und Darm).

Bei der Auswahl des Beutetieres – ob Franken oder nicht – ist Viel­falt ein wichtiger Faktor. Die Rationen sollten möglichst mehrere, ver­schie­dene tie­ri­sche Fleisch­quel­len enthalten, also beispielsweise Geflügel und Kaninchen, aber auch Fisch, Wild oder Rind. Das Fleisch (oder Beutetier) wird ausschließlich roh gefüttert.