Es war schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal Pfotenschuhe für meinen Hund gebraucht habe. Für mich haben die nur einen Zweck: die Pfoten bei kleineren Verletzungen schützen – vor der Umwelt und dem schleckenden Hund. Nun hat mein Hund momentan eine kleine OP-Wunde an der Pfote und als alles fast abgeheilt war, wollte ich von Verband auf Schuh umstellen. Ich habe mich – auch mangels Alternative – für ein momentan geläufiges Modell entschieden. Besonders glücklich bin ich mit meiner Wahl allerdings nicht.

Guter Gedanke, ungünstige Umsetzung

Warum ich meine alten Pfotenschuhe entsorgt habe, weiß ich schon gar nicht mehr. Besonders stabil waren sie mir nicht in Erinnerung. Es war einfach nur ein Stück Stoff mit kaum verstärkter Trittfläche. Mit einem Klettverschluss konnte man den Schuh festzurren. Von dem neuen Modell, dem Walker Care Comfort von Trixie* für knapp 8 Euro Onlinepreis (eine Packung mit zwei Stück Größe XL), war ich auf den ersten Blick positiv überrascht. Der ganze vordere Bereich ist verstärkt. Dadurch läuft sich die Trittfläche nicht durch und auch die Krallen stoßen an der Spitze nicht durch. Insgesamt wirkt das Material stabil. Oben sorgt ein Gummibund dafür, dass der Schuh auch wirklich anliegt und von oben nichts reinkommt.


ein Bild der wund gelaufenen StelleDie Befestigung erfolgt wieder mit einem Klettstreifen. Leider ist der auch das größte Manko der Pfotenschuhe. Der Klettstreifen liegt genau über der oberen Kralle. Dadurch drückt er die Kralle an die Pfote. Selbst wenn der Schuh nur Zuhause und nicht zum Laufen angelegt wird, entsteht dadurch eine wunde Stelle. Ein absolutes NoGo. Zumal die Schuhe die richtige Größe haben und ich mehrmals versuchte, sie etwas höher oder tiefer zu schnüren. Leider gibt es dafür kaum Spielraum. Bedauerlich, da Material und Verarbeitung wirklich Lob verdienen.

Auf dem Klettstreifen ist noch ein Leuchtstreifen befestigt. Gerade im Winter, wenn es früh und lange dunkel ist, erscheint der praktisch. Leider ist er so dünn (was am dünnen Klettstreifen liegt), dass er nicht wirklich merklich Licht zurückwirft. Außerdem hat mein Hund es leider recht einfach und mehrmals geschafft, den Pfotenschuh alleine auszuziehen.

Dann lieber Socken

Mein Fazit: Ein breiterer, höher angebrachter Klettstreifen hätte diesen Schuhen wirklich gutgetan. Insgesamt ist das Modell leider nicht zu empfehlen, über die wunde Stelle kann ich leider nicht hinwegsehen. Ich vermisse tatsächlich das alte Modell. Ersatzweise habe ich mich für den Gebrauch im Haus nun für Hundesocken entschieden.

Für draußen greife ich auf eine ganz einfache Lösung aus der Küche zurück: Gefrierbeutel und Isolierband. Die Pfote kommt einfach in den Beutel, oben kommt ein Streifen Isolierband drum, knapp über dem oberen Ballen am Bein. Dank dieser breiteren Stelle rutscht die Tüte nachher nicht. Unten kommen weitere Streifen Isolierband drum, die die Trittfläche, die Oberseite und die Vorderseite wie ein Schuh umschließen. Dadurch wird die Tüte kompakt gefaltet und es fliegt nichts rum, was irgendwo hängen bleiben kann. Außerdem verhindert das Isolierband, dass sich die Tüte durchläuft. Dieselbe Konstruktion kann man übrigens auch auf einem Verband verwenden, damit der nicht dem Wetter und dem Dreck ausgesetzt wird. Wichtig ist nur, dass kein Isolierband auf das Fell oder den Verband kommt, sondern immer nur auf die Tüte geklebt wird. Sonst wird das abziehen äußerst schmerzhaft. Außerdem atmet Isolierband nicht.

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