Staupe kann bei Hunden, aber auch bei Wölfen, Mardern, Waschbären, Füchsen und anderen Tieren auftreten. Sie war in Deutschland recht selten geworden. Jedoch bringen nicht geimpfte Hunde aus dem Ausland (meist aus dem Welpenhandel) den Erreger wieder mit. Auch von an Staupe verendeten Füchsen wird in den letzten Jahren immer wieder berichtet. Daher ist eine Impfung gegen Staupe noch immer wichtig.
Was ist Staupe?
Staupe ist eine Viruserkrankung. Sie verbreitet sich über die Ausscheidungen (Urin und Kot, aber auch Nasensekret) infizierter Tiere. Der Erreger kann einige Tage an der Luft überleben. Es ist also möglich, sich über die Umgebung eines infizierten Tieres (Decke, Körbchen o.Ä.) anzustecken. Staupe befällt vor allem den Rachenraum und den Magen-Darm-Trakt.
Eine Infektion mit Staupe beginnt im Rachenraum und den Lymphknoten. Von dort wandert sie ins Lymphgewebe und ins Knochenmark. Das Ziel des Erregers sind die Schleimhäute in den Atemwegen, dem Verdauungstrakt und den Geschlechtsorganen. Je nach Verbreitung der Krankheit im Körper können verschiedene Symptome auftreten. Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit zeigen sich bei Betroffenheit des Magen-Darm-Traktes. Eitriger Ausfluss und Atembeschwerden treten bei Betroffenheit der Atemwege auf. Epileptische Anfälle und Lähmungserscheinungen sind die Folge, wenn Gehirn und Nervensystem betroffen sind. Hyperkeratosen (starke Verhornungen) von Nase und Pfotenballen treten auf, wenn die Haut betroffen ist.
Wie wirkt die Staupeimpfung?
Bei der Staupeimpfung (abgekürzt S) handelt es sich um abgeschwächte, lebende, in Gewebekulturen vermehrte und anschließend gefriergetrocknete Erreger des Onderstepoort-Stammes der Staupe. Es handelt sich also um eine aktive Immunisierung. Das Immunsystem wird durch die Impfung mit dem Erreger in Kontakt gebracht und bildet eigene Antikörper gegen ihn aus.
Die Staupeimpfung ist einzeln oder als Kombinationsimpfstoff mit Hepatitis und Parvovirose erhältlich. Üblicherweise wird der Kombinationsimpfstoff verwendet. Da alle drei Impfstoffe dieselbe Wirkdauer haben, bietet sich das an. Es sind auch Kombinationsimpfungen mit Hepatitis, Parvovirose und Parainfluenza verfügbar. Hier variieren allerdings die Wirkzeiträume: Parainfluenza ist nur bis zu einem Jahr wirksam, die anderen Impfstoffe je nach Hersteller bis zu drei Jahre.
Bei der Staupeimpfung handelt es sich um eine Kernimpfung. Sie sollte jedem Hund verabreicht werden. Die erste Impfung gegen Staupe erfolgt normalerweise in einem Alter von acht Wochen. Die zweite Impfung ist im Alter von zwölf Wochen fällig. Anschließend genügt je nach Hersteller (Nobivac z.B.) eine Auffrischung alle drei Jahre. Andere Hersteller schreiben eine Wirkdauer von ein bis zwei Jahren aus. Wird der Hund das erste Mal im Alter von zwölf Wochen oder älter geimpft, genügt diese eine Spritze. Es folgt die Auffrischung alle ein bis drei Jahre. Die Impfkommission im Bundesverband praktizierender Tierärzte empfiehlt eine erste Impfung im Alter von acht Wochen, eine zweite im Alter von zwölf Wochen, eine dritte Impfung im Alter von 16 Wochen und eine vierte Impfung ein Jahr später. Erst dann sei eine Impfung alle drei Jahre ausreichend.
Außerdem ist bei Nobivac ein Puppyimpfstoff – ein Kombinationsimpfstoff für Staupe und Parvovirose – verfügbar. Er kann bereits im Alter von vier Wochen verwendet werden. Allerdings ist dann laut Hersteller eine Wiederholungsimpfung mit acht sowie eine mit zwölf Wochen erforderlich.