Hepatitis contagiosa canis – abgekürzt Hepatitis c.c. oder Hcc – ist eine Viruserkrankung, ausgelöst durch das Canine Adenovirus 1 (kurz CAV-1). Es handelt sich um eine akute Leberentzündung. Ein chronischer Krankheitsverlauf ist ebenfalls möglich. Die Infektion erfolgt von Hund zu Hund, über die Ausscheidungen (Kot, Urin) oder Körpersekrete wie Speichel. Hauptinfektionsquelle ist der Urin. Ein Hund, der sich von einer Hepatitis-Infektion erholt hat, kann den Erreger noch ein Jahr lang über den Urin ausscheiden.
Was ist Hepatitis contagiosa canis?
Der Verlauf der Krankheit ist unterschiedlich. Manche Hunde zeigen keinerlei Symptome und entwickeln lediglich Antikörper. Sie bleiben ein Leben lang im Blut. Andere Hunde erkranken an einer akuten Leberentzündung, was sich durch Durchfall, Erbrechen und Fieber äußert. Beim milden Krankheitsverlauf sind das alle Symptome. Die Inkubationszeit beträgt zwei bis fünf Tage. Bei einem heftigen Krankheitsverlauf kommt es nach einigen Tagen bis drei Wochen zu Ödemen, Milz- und Lebervergrößerungen sowie Blutungen in Haut und Schleimhäuten. Der Tod ist die Folge.
Wenn nicht ausreichend Antikörper gebildet werden, kann aus der akuten Entzündung eine chronische entstehen. Die Viren überdauern in Nieren und Leber. Es kommt zu einer Leberfibrose (Vernarbung, Ausbildung von Bindegewebe statt Lebergewebe) und Leberzirrhose (Zerstörung von Gefäßstruktur, die Folge ist Leberinsuffizienz). Dies zeigt sich in einem dauerhaften Ikterus (Gelbsucht) und Aszites (Bauchwassersucht). Eine Behandlung für das Canine Adenovirus-1 gibt es nicht. Bei einer Infektion werden lediglich die Symptome gelindert.
Wie wirkt die Hepatitisimpfung?
Bei der Hepatitisimpfung (abgekürzt H, HA oder HA2) handelt es sich um eine aktive Immunisierung. Es wird ein abgeschwächter Erreger injiziert, das Immunsystem reagiert und bildet Antikörper. Die Besonderheit: Es ist nicht der die Krankheit auslösende CAV-1. Stattdessen wird der Erregerstamm des Caninen Adenovirus Typ 2 (Stamm Manhattan) verwendet. Dieser löst keine Hepatitis aus, sondern Zwingerhusten (Infektiöse canine Laryngotracheitis). Zwischen den beiden Typen besteht jedoch eine Kreuzimmunität. Heißt: Wenn der Hund gegen das eine immun ist, ist er es auch gegen das andere. Der Hund erhält mit der Hepatitisimpfung also doppelte Schutz – gegen das CAV-1 und das CAV-2.
Die Hepatitisimpfung ist eine Kernimpfung. Das heißt, jeder Hund sollte sie haben. Normalerweise erhalten Welpen ihre erste Hepatitisimpfung im Alter von acht Wochen. Vier Wochen später erfolgt die zweite Impfung. Laut Beipackzettel gängiger Impfstoffhersteller (z.B. Nobivac) ist anschließend eine Auffrischung alle drei Jahre notwendig. Wird der Hund das erste Mal im Alter von zwölf Wochen oder älter geimpft, genügt diese eine Impfung als Grundimmunisierung. Es folgt die Auffrischung alle drei Jahre. Wird der Hund das erste Mal im Alter von zwölf Wochen oder älter geimpft, genügt diese eine Spritze. Das Impfschema geht direkt zur Auffrischung alle drei Jahre über. Die Impfkommission im Bundesverband praktizierender Tierärzte empfiehlt eine dritte Impfung im Alter von 16 Wochen und eine vierte Impfung ein Jahr später. Erst dann sei eine Impfung alle drei Jahre ausreichend.
Hepatitis wird meistens als Kombinationsimpfstoff mit Staupe und Parvovirose angeboten. Das bietet sich an, da alle drei Komponenten dieselbe Wirkdauer (ein bis drei Jahre, je nach Hersteller) haben.