Eier sind kleine Nährstoffwunder in der Hundefütterung. Nicht nur ihre kalziumreiche Schale findet vor allem beim Barfen Verwendung. Auch das Eigelb bringt durch seinen Nährstoffgehalt einige positive Eigenschaften mit sich. Die Fütterung von Eiern ist zwar weder beim Barfen noch bei der Ernährung mit Fertigfutter ein Muss, doch besonders in der Rohfütterung sollten ein bis zwei Eier (oder auch nur Eigelb) je nach Größe des Hundes pro Woche auf dem Speiseplan stehen.
Eigelb und Eiklar
Das Eiklar wird umgangssprachlich auch Eiweiß genannt und das kommt nicht von ungefähr. Denn im Eiklar sind große Mengen hochverdauliches Eiweiß enthalten. Allerdings ist die Deckung des Eiweißbedarfs weder bei Fertigfutter noch bei der Rohfütterung ein wirkliches Problem, da sie so einfach über Fleisch erfolgen kann. Für Hundehalter wirklich interessant ist daher nur das Eigelb. Es enthält nämlich größere Mengen an Biotin.
Biotin – auch Vitamin H oder Vitamin B7 genannt – erfüllt zahlreiche Funktionen im Körper. Die für Hundehalter interessanteste ist die Bildung von Keratin, der Grundsubstanz von Hautepithelien, Haaren und Krallen. Eine Kur mit einem biotinhaltigen Lebensmittel wie Eigelb (oder auch Bierhefe) wirkt sich entsprechend positiv auf die Haut aus, insbesondere die Talgproduktion. Biotin reguliert selbige und kann daher sowohl bei fettigem Fell als auch trockener Haut Abhilfe schaffen.
Einen kleinen Haken gibt es jedoch: Das Eiklar enthält Avidin, ein Stoff, der Biotin im Darmkanal bindet und damit unbrauchbar macht. Es gibt verschiedene Ansätze, dem vorzubeugen: Das Eiklar abtrennen ist am einfachsten. Alternativ kann das Ei auch abgekocht und dann der gesamte Inhalt zum Futter gegeben werden. Es ist jedoch nicht sicher, wie viel hitzebeständiger Biotin als Avidin ist. Eine weitere Theorie ist, dass die Menge an Biotin im Eigelb die Menge an Avidin im Eiweiß so weit übersteigt, dass es gar keine Rolle spielt. Zumal etwa zwei Milligramm Avidin gerade einmal 20 Mikrogramm Biotin binden können. Wer auf Nummer sicher gehen will, trennt das Ei.
Die Eierschale
Die Eierschale ist sehr reich an Kalzium und kann daher bis zu einem gewissen Grad den Kalziumbedarf des Hundes decken. Ein Teelöffel pulverisierte Eierschale (etwa 5g) enthält 1.800mg Kalzium, eine ganze Eierschale (etwa 10g) enthält demnach 3,5g Kalzium. Bei der Rohfütterung wird etwa ein Teelöffel pro Kilogramm Fleisch empfohlen. Da die Deckung des Kalziumbedarfs aber auch eng mit der Deckung des Phosphorbedarfs in Verbindung steht, genügt es nicht, einfach nur Eierschalen zu füttern. Wird das benötigte Verhältnis von 80mg Kalzium zu 60mg Phosphor pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag bei einem ausgewachsenen Hund nicht eingehalten, können beide Nährstoffe nicht in vollem Umfang aufgenommen und verwertet werden.
Es schadet aber auch nicht, die Eierschale ebenfalls über das Futter zu bröseln, wenn Sie ein ohnehin ein Ei füttern.