Die Leishmaniose ist eine Infektionskrankheit, die von Blutparasiten, den sogenannten Leishmanien, ausgelöst wird. Es handelt sich um eine Zoonose. Das heißt, sie kann von infizierten Hunden auf den Menschen übertragen werden (und anders herum). Ursprünglich trat die Leishmaniose nur in wärmeren, südlichen Ländern auf. Sie wird nämlich von der Sandmücke (Phlebotominae), einer Unterart der dort heimischen Schmetterlingsmücken (Psychodidae), übertragen. Deswegen zählt die Leishmaniose zu den typischen Mittelmeerkrankheiten. Inzwischen sind aber auch in Deutschland immer öfter aus dem Ausland eingebrachte, infizierte Tiere anzutreffen. Vereinzelte Sandmücken haben den Weg nach Deutschland ebenfalls hinter sich gebracht.
Die Sandmücke saugt Blut von Hunden. Wenn sie an einem infizierten Hund saugt, nimmt sie die Leishmanien auf. Wenn die Sandmücke dann den nächsten Hund sticht, überträgt sie die Leishmanien an ihn. Die Leishmanien nisten sich im Körper des Hundes ein. Dort befallen sie die Fresszellen (Makrophagen). Von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit können Monate, teilweise sogar Jahre vergehen. Eine Inkubationszeit von fünf Wochen ist allerdings mindestens zu erwarten.
Die Sandmücken sind aber nicht die einzige Übertragungsmöglichkeit. Auch über Kontakt von infiziertem Blut oder anderen erregerhaltigen Körpersekreten mit offenen Verletzungen kann eine Ansteckung erfolgen. Allerdings ist eine Infektion über Sandmücken häufiger und wahrscheinlicher.
Wie äußert sich die Leishmaniose?
Die Symptome treten unterschiedlich stark und oft unspezifisch auf. Manche Hunde aus infizierten Gebieten haben bereits Antikörper und reagieren daher gar nicht. Zunächst äußert sich eine Infektion meist durch schubweise auftretendes Fieber, Durchfall, Lustlosigkeit und Gewichtsverlust. Im weiteren Verlauf kommen Symptome wie ein schmerzempfindlicher Bauch, geschwollene Lymphknoten, Haarausfall und Hautausschläge hinzu. Die Hautirritationen sind nicht juckend, bilden große, weiße und fettige Schuppen und treten vor allem auf dem Nasenrücken, den Ohrspitzen und um die Augen herum auf. Ohne Behandlung breitet sich der Ausschlag nach und nach auf den gesamten Hundekörper aus. Nasenbluten, starker Krallenwuchs und Blut im Kot können – wenn auch selten – ebenfalls auftreten.
Eine Diagnose erfolgt über Blut- und Gewebetests, bei denen sowohl Antikörper, als auch Erreger nachgewiesen werden können. Auch im Falle einer stummen Infektion, das heißt einer Infektion ohne Symptome, kann so eine Diagnose gestellt werden. Ohne Behandlung sterben fast alle infizierten Hunde innerhalb von 12 Monaten nach dem Ausbruch. Eine Heilung gibt es nicht. Rückfälle sind leider häufig. Dank symptomatischer Behandlung können infizierte Hunde jedoch ein relativ normales Leben führen.