Wenn das mal keine gute Nachricht ist: Thüringen hat Anfang 2018 die Rasseliste für sogenannte Kampfhunde abgeschafft. Es ist ein erster Schritt in die richtige Richtung, den bisher leider nur wenige Bundesländer getan haben. Lediglich in Niedersachsen und Schleswig-Holstein hat man bisher erkannt, dass Hunde nicht nur Opfer ihrer Gene sind. Und dass das Problem am anderen Ende der Leine hängt. Alle anderen Bundesländer halten nach wie vor an der Ansicht fest, dass einfach eine Hand voll Hunderassen grundsätzlich gefährlich auf die Welt kommt.

Wo bleibt die Statistik, die die Rasselisten rechtfertigt?

Es ist bedauerlich, wie in vielen Bundesländern weiterhin an dem Vorurteil festgehalten wird, die Rasse allein mache einen Hund gefährlich. Das macht es vielerorts unmöglich, einen bestimmten Hundetypus zu halten. Die Tiere, die bereits geboren sind und vielleicht ein neues Zuhause suchen, leider unter den derzeitigen Umständen. Hundehalter müssen sich Sorgen machen, wenn ihr Hund dem „Typ Kampfhund“ ähnelt. Wer einen Listenhund hält, muss bei Reisen durch Deutschland ganze Ordner von Bestimmungen auswendig lernen. Und was hat es gebracht? Bislang ist mir noch keine Statistik untergekommen, die belegen würde, dass sich irgendetwas geändert hätte. Oder auch nur, dass die sogenannten Kampfhunde überhaupt vermehrt an Beißvorfällen oder Angriffen auf Menschen beteiligt sind.


Was Deutschland braucht, sind strengere Anforderungen an Hundehalter. Kontrollen, die hinterfragen, wenn etwas vorgefallen ist, und es nicht auf die Rasse schieben. Verordnungen, die keinen Hund vorverurteilen, aber dennoch die Möglichkeit offen lassen, im Ernstfall zu handeln.