Bei Borreliose handelt es sich um eine von Zecken übertragene Infektionskrankheit. Synonym werden auch die Begriffe Lyme-Krankheit oder Lyme-Borreliose verwendet. Die Erreger der Borreliose werden als Borrelien bezeichnet. Dabei handelt es sich um Bakterien, die Zecken beim Saugen an einem infizierten Hund aufnehmen. Anschließend lagern sich die Bakterien in der Darmwand der Zecke ein. Beißt sich eine Borrelien tragende Zecke am Hund fest, aktiviert dies die Borrelien. Sie gelangen durch die Darmwand in die Speicheldrüse in den Speichel. Von hier ist es ein kurzer Weg in die Bisswunde am Hund und in dessen Blutbahn. Diese Wanderung dauert etwa 24 bis 48 Stunden. Die Zecke muss also eine gewisse Zeit am Hund gesaugt haben, um Borrelien übertragen zu können.
In Deutschland trägt etwa jede dritte Zecke Borrelien in sich. Besonders der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist als Überträger für den Hund von Bedeutung. Es beißen allerdings nur die Weibchen zu. Die kleineren, schwarzen Zeckenmännchen suchen lediglich nach den Weibchen, um sich zu paaren.
Die Gruppe der Borrelien besteht aus mehreren verschiedenen Stämmen von Bakterien. Man geht davon aus, dass Borrelia burgdorferi sensu stricto, Borrelia afzelii und Borrelia garinii die Stämme sind, die den Hund befallen. Eindeutig nachgewiesen ist ein Ausbruch der Borreliose bisher nur bei Ansteckung mit erstgenanntem Stamm.
Welche Symptome treten bei Borreliose auf?
Ein erster Hinweis auf eine Borreliose ist das Auftreten einer Hautrötung an der Stelle, an der die Zecke zugebissen hat. Kleinere, kurzweilige Rötungen können allerdings auch bei Zeckenbissen ohne Infektion vorliegen. Nur wenn die Rötung langanhaltend ist und sich ausbreitet, ist dies ein Indiz für eine Borrelien-Infektion. Allerdings muss nicht unbedingt eine starke Hautrötung auftreten, selbst wenn eine Infektion vorliegt.
Andere Symptome zeigen sich erst etwa zwei bis fünf Monate nach dem Zeckenbiss. Es kommt zu Entzündungsreaktionen wie Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit sowie geschwollenen Lymphknoten. Wechselnde Lahmheit der Gliedmaßen ist als Folge der Gelenk- und Muskelschmerzen möglich. Seltener treten auch Nierenentzündungen auf.
Es ist außerdem möglich, dass keinerlei Symptome auftreten. Nicht jede Infektion mit Borrelien führt zwangsläufig auch zu einer Borreliose-Erkrankung. Die Bildung körpereigener Antikörper kann bereits genügen, um eine Infektion zu bekämpfen.
Wie wird Borreliose diagnostiziert?
Der Nachweis einer Borreliose ist schwierig. Über einen Antikörpertest anhand einer Blutprobe lässt sich zwar sehr genau das Antikörperaufkommen feststellen, jedoch muss dies nicht zwangsläufig eine Infektion bedeuten. Die Antikörperkonzentration kann ebenso auf eine vorangegangene, symptomfreie Infektion zurückgehen und muss nicht mit den Symptomen zur Zeit der Blutabnahme in Verbindung stehen. Eindeutig ist der Test lediglich, wenn keinerlei Antikörper gegen Borrelien gefunden werden. In diesem Fall ist der Hund nicht infiziert oder erkrankt.
Sind andere Ursachen ausgeschlossen, ist der nächste Schritt häufig eine Behandlung mit Antibiotika. Klingen die Symptome ab, wird eine Borreliose als Ursache angenommen.
Wie wird Borreliose behandelt?
Die Symptome – besonders Gelenk- und Muskelschmerzen – können mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln meist gut behandelt werden. Die Borreliose selbst wird mit einer Antibiotika-Therapie behandelt. Diese dauert etwa 30 Tage. Da Borrelien sehr robust sind, muss die Behandlung unter Umständen mehrmals wiederholt werden. Allerdings ist es vermutlich nicht möglich, alle Borellien vollständig abzutöten. Deswegen können auch nach einer behandelten Infektion immer wieder Entzündungsschübe auftreten. Bei rechtzeitiger Behandlung ist die Erkrankung gut in den Griff zu bekommen.