Manchmal ist ein Urlaub mit Hund einfach nicht möglich oder nicht gewünscht. Dann stellt sich die Frage: Wer kümmert sich solange um ihn? Am besten ist es natürlich, wenn Freunde oder Familie den Vierbeiner aufnehmen können. Dann hat er vertraute Leute um sich, denen man als Hundehalter auch vertrauen kann. Leider ist das nicht immer möglich. Dann muss eine professionelle Betreuung her, doch welche? Es gibt drei verschiedene Anlaufstellen außerhalb des Familien- und Freundeskreises, denen Sie Ihren Hund anvertrauen können: Hundesitter, Hundepensionen und manchmal sogar Tierheime.
Wie sieht die Betreuung durch einen Hundesitter aus?
Ein Hundesitter kommt zu Ihnen nach Hause und betreut den Hund in seinem gewohnten Umfeld. Manche Hundesitter bieten an, den Hund mit in ihre eigene Wohnung zu nehmen. Das hat den Vorteil, dass der Hund sehr individuell betreut wird und das in seiner gewohnten Umgebung. Der Umfang dieser Betreuung variiert jedoch stark. Ein Hundesitter wird nur selten über längere Zeit nur für einen Hund da sein können und ihn sogar über Nacht betreuen können. Hat er nur Kapazität für ein paar Stunden täglich, wäre der Hund sehr lange alleine. Besonders nachts kann das problematisch sein, die wenigstens Hunde kommen damit klar, wenn sie es nicht gewohnt sind. Hat der Hundesitter jedoch Zeit für eine Rund-um-Betreuung während des gesamten Urlaubs, ist das sicher die für den Hund beste Lösung.
Das bedeutet jedoch auch, einen Fremden in die eigene Wohnung zu lassen. Nicht jedermanns Sache. Außerdem ist es eine Frage des Preises, denn exklusive Betreuung über zwei oder drei Wochen ist entsprechend teuer.
Wenn Sie sich für einen Hundesitter entscheiden, sollten Sie bei der Wahl der richtigen Person ein paar Dinge beachten. Sie sollte mit dem Hund umgehen können und ihm sympathisch sein. Das heißt auch, dass sich Hund und Sitter vorab mindestens ein Mal, besser jedoch mehrmals getroffen haben. Beobachten Sie, wie die beiden miteinander umgehen und ob die Chemie stimmt. Ein Probesitting vor dem eigentlichen Urlaub ist sinnvoll, um zu sehen, wie alles läuft und ob der Sitter zuverlässig ist.
Worauf muss ich bei der Wahl einer Hundepension achten?
Bei einer Hundepension verbringt der Hund die gesamte Zeit Ihrer Abwesenheit in der Pension selbst. Das heißt: Hier wird er 24 Stunden am Tag an einem anderen Ort betreut, ist mit (meist mehreren) fremden Menschen konfrontiert und meist mit anderen Hunden zusammen. Das sollten Sie bedenken, wenn Sie überlegen, wie Sie Ihren Hund während Ihres Urlaubs betreuen lassen. Nicht jeder Hund kommt mit dieser Umgebung klar.
Sollte das für Ihren Hund kein Problem sein, kann die Suche nach einer geeigneten Einrichtung beginnen. Wichtig sind sowohl das Betreuungspersonal als auch die Räumlichkeiten. Ein unangemeldeter Vorabbesuch verschafft Ihnen einen ehrlicheren Eindruck als ein Besuch nach Terminvereinbarung.
Meist verbringen die Hunde den Tag in kleineren Rudeln und werden abends alleine in einer Box – ähnlich einem kleinen Zimmer – untergebracht. Schauen Sie sich das Zimmer genau an, ist es funktional und liebevoll eingerichtet? Haben alle Hunde ständig Zugang zu frischem Wasser? Wie verhalten sich die Tiere, die hier untergebracht sind? Wirken Sie gestresst oder entspannt? Bekommen sie unterschiedliche Futtersorten? Denn nur dann ist davon auszugehen, dass in der Pension auch wirklich das gefüttert wird, was die Hundehalter mitgeben. Wer einen nicht gerade empfindlichen Hund hat, kann das zwar vernachlässigen, doch sagt es etwas darüber aus, wie mit den Wünschen des Halters umgegangen wird. Wer jedem Hund füttert, was der Halter anordnet, betreut seine Hunde tendenziell individueller.
Erfragen Sie, wie und wie oft die Hunde ausgeführt werden und gehen Sie am besten auf einen Spaziergang mit. Die Kompetenz der Betreuungsperson ist ausschlaggebend. Wie kommt sie mit den Hunden klar? Schauen Sie sich an, wie Ihr eigener Hund auf die Person reagiert und anders herum.
Bevor der Hund für mehrere Tage oder Wochen in der Pension einzieht, sollte er ein oder zwei kurze Testbesuche dort verbringen, um zu sehen, ob er entspannt oder völlig gestresst zurückkehrt.
„Nimmst du mein Tier, nehm‘ ich dein Tier“
Der deutsche Tierschutzbund und seine Mitgliedsvereine bieten mit „Nimmst du mein Tier, nehm‘ ich dein Tier“ bereits seit Mitte der 1990er Jahre eine ganz besondere Aktion an. Von April bis September, teilweise auch ganzjährig, wird hiermit Tierhaltern bei der Suche nach einer geeigneten Betreuung geholfen. Es wird zwischen Tierhaltern vermittelt, die Betreuungsplätze anbieten oder suchen, wobei nicht verpflichtend ist, auch ein Tier bei sich aufzunehmen, wenn man seines in die Betreuung gibt. Die Anmeldung erfolgt über den deutschen Tierschutzbund, die Adressen der Tierhalter sowie die der Betreuungsplätze werden von Mitgliedsvereinen vor Ort koordiniert und Kontakte zwischen beiden vermittelt.
Ähnliche Arrangements können natürlich auch privat mit befreundeten Hundehaltern oder Tierfreunden getroffen werden.
Welche Informationen braucht eine Betreuungsperson über meinen Hund?
Sorgen Sie vor Ihrer Abreise dafür, dass ausreichend Futter und gegebenenfalls Medikamente vorhanden sind. Geben Sie bei Betreuung außer Haus am besten eine gewohnte Decke und ein Lieblingsspielzeug mit. Hinterlassen Sie der Betreuungsperson in jedem Fall eine Nummer, unter der Sie im Notfall erreichbar sind, sowie die Anschrift des Urlaubsortes. Denn auch bei der besten Betreuung können Unfälle passieren, von denen Sie in Kenntnis gesetzt werden oder aufgrund derer Sie vielleicht sogar eine Entscheidung für oder gegen eine tierärztliche Untersuchung treffen müssen.
Hinterlassen Sie am besten auch die Nummer Ihres Stammtierarztes und einer Notfallklinik. Die Mikrochip- oder Tattoonummer sowie die Telefonnummer des deutschen Haustierregisters und von TASSO sollten Sie dem Betreuer ebenfalls notieren, sodass der Hund – sollte er abhanden kommen – zügig als vermisst gemeldet und hoffentlich bald wiedergefunden werden kann.