Seit Längerem bin ich auf der Suche nach einer Möglichkeit, meinen Hund sicher und bequem auf dem Rücksitz transportieren zu können. Leider ist das gar nicht so einfach. Ich hatte zwar eine wirksame Dreckschutzmatte gefunden, durch die ließ sich aber kein Gurt fädeln. Jene Matten mit Gurtschlitzen ließen den Dreck durch und waren damit eigentlich gleich überflüssig. Eine Box kommt für meinen Hund nicht in Frage.

Also was tun? Vor Kurzem habe ich eine Alternative entdeckt: Die Travelmat*, die es für den Rücksitz, den Vordersitz und den Kofferraum gibt. Ich habe mir die größte Rücksitzvariante in schickem Rot bestellt und sie gleich getestet. Mein Fazit fällt allerdings durchwachsen aus.


Angenehmes Material, gut verarbeitet

Die Rücksitzmatte ohne HundZunächst mal das Positive: Der erste Eindruck von der Travelmat konnte mich sofort überzeugen. Das Ledermaterial ist gut verarbeitet, die Nähte sind sauber gearbeitet, das Ganze wirkt stabil und ordentlich hergestellt. Das Rot kommt so gut zur Geltung wie auf den Fotos, ebenso das Schwarz. Alles sah aus wie beschrieben.

Ich habe mich für die vollausgestattete Variante mit einer Holzplatte für mehr Stabilität und Viskose-Schaumstoff für mehr Liegekomfort entschieden. Die Holzplatte scheint die Rücksitzmatte gut zu stützen. Obwohl sie ein Stück über die Sitzfläche reicht, wirkt sie stabil und der Hund kann bequem auch auf den äußeren Rand treten. Der Viskose-Schaumstoff kam als Extrateil mit Lederüberzug an. Wie ein Kissen wird er in die Matte gelegt. Das Teil passt gut, der Schaumstoff gibt nach und „speichert“ einmal eingedrückte Formen gut. Die Holzplatte ist dadurch nicht zu spüren. Und das Wichtigste überhaupt: Mein Hund hat sich ohne zu zögern reingesetzt und reingelegt.

Positiv zu erwähnen ist auch der angenähte Einstiegschutz. Dabei handelt es sich um ein größeres Stück leicht gefüttertes Leder, das über den Sitz gelegt werden kann. Wenn der Hund dann einsteigt, tritt er nicht auf den Sitz vor der Rücksitzmatte, sondern auf den Einstiegschutz. Das hält die Sitze einigermaßen sauber. Natürlich sind der Sache bei extrem dreckigem, feuchtem und matschigem Wetter Grenzen gesetzt.

An den Details fehlt es noch etwas

Gurt der RücksitzmatteEs gibt allerdings Verbesserungspotential. So ist der mitgelieferte Gurt zwar schön breit und stabil (wie auch der Anschnaller selbst), aber schwer richtig festzuzurren. Die Rücksitzmatte wird mit dem Gurt an den Rückenlehnen des Rücksitzes festgeschnallt. Er wird einfach dahinter durchgezogen und dann an jedem Ende durch einen Schlitz in der Travelmat geführt. Geschlossen wird er auf der Innenseite der Rücksitzmatte. Die Schlitze sind eng und schräg geführt. Dadurch liegt der Gurt fest und es kommt kein Dreck durch. Allerdings muss man zwischen den beiden Außenwänden aus Leder durch den Schaumstoff. Das geht leider etwas schwer. Es wäre schön gewesen, wenn der „Kanal“ noch einmal von innen mit Leder oder einem anderen glatten Stoff ausgeschlagen gewesen wäre.

Grob fixieren lässt sich der Gurt danach einfach. Bei der ersten Testfahrt fiel mir dann aber auf, dass die Matte rutschte, sobald mein Hund drin lag. Es fehlten ein paar Zentimeter an „Straffheit“. Hier mussten mein Mann und ich Hand anlegen und uns ganz schön abmühen, bis alles saß. Ein kleiner Stift, den man wie eine Kurbel drehen und damit den Gurt straffen kann, oder eine andere kleine Vorrichtung zum endgültigen Festzurren, wäre hier von Vorteil. Außerdem wäre Anti-Rutsch-Material an der Unterseite wünschenswert, besonders bei Ledersitzen.

Fazit: Gute Idee, solide Umsetzung, in den Feinheiten etwas schwach für den Preis

Der größte Nachteil ist tatsächlich der Preis. Die Travelmat für den Rücksitz in der größten Ausführung, mit Gurtsystem, Holzplatte und Liegekissen aus Viskose kostet 214,95 Euro. Auch ohne Viskose und Holzplatte wird es nicht wesentlicher günstiger. Die Idee ist gut und bedient durchaus eine Marktlücke. Denn der Hund kann damit bequem und sicher auf dem Rücksitz fahren. Bei dem stolzen Preis würde ich mir allerdings etwas mehr Liebe zum Detail und ein paar kreative Lösungen für praktische Probleme wünschen.

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